Neugestaltung der Sinnersdorfer Ortsmitte
08. Dezember 2021
Seit Eröffnung der Westumgehung im Oktober 2018 wird Sinnersdorf vom Hauptdurchgangsverkehr entlastet. Das ermöglicht es nun, die Ortsmitte umfassend neu zu gestalten: Verkehrsflächen sollen auf ein gesundes Maß zurückgebaut und gestalterische Akzente gesetzt werden.
Ein Blick zurück
In den Jahren 2003-2005 legte ein Planungsbüro dazu einen ersten Planungsvorschlag vor, auf dessen Grundlage 2007 bereits der Kirchenvorplatz neugestaltet wurde. Diese Gestaltung sollte – so der Vorschlag – auf dem diagonal gegenüber liegenden Dorfplatz wieder aufgegriffen werden. Auch der Platz vor der Horionschule und der Brunnen wurden in die damaligen Überlegungen mit einbezogen. Darüber hinaus war angedacht, die Einfahrtsbereiche in die Ortsmitte auf den vier großen Zufahrtsstraßen durch gestalterische Elemente zu „markieren“. All diese Maßnahmen waren aber erst für die Zeit nach Realisierung der Westumgehung vorgesehen.
Seit den Planungen sind mittlerweile mehr als 15 Jahre vergangen. Das Ortsbild von Sinnersdorf hat sich in dieser Zeit verändert. Daher stellt sich die Frage, ob die Planungen noch aktuell und zeitgemäß sind. Das betrifft insbesondere die damaligen Vorstellungen zur Verkehrsführung; so war für die zentrale Kreuzung ein (Klein-)Kreisverkehr vorgesehen. Zudem war angeregt worden, die Roggendorfer Straße zwischen Brüngesrather Straße und Knechtstedener Straße in eine Einbahnstraße umzuwandeln.
Vor allem bei diesen Fragen der Verkehrsführung sahen die Sinnersdorfer Bürgerinnen und Bürger bei einer Einwohnerversammlung im Jahre 2005 noch Diskussionsbedarf.
Ein Blick nach vorne
Die offenen Fragen und Kritikpunkte haben den Stadtrat dazu veranlasst, die erforderlichen Finanzmittel für eine Überprüfung und Aktualisierung der alten Planungen in den Haushalt 2021 einzustellen. Der Tiefbau- und Verkehrsausschuss sowie der Planungsausschuss haben daraufhin in ihrer Sitzungsrunde im Herbst die Erarbeitung einer Ausschreibung für ein Fachbüro beschlossen. Dabei soll auf die alte Rahmenplanung aus dem Jahr 2005 zurückgegriffen, gleichzeitig sollen aktuelle Entwicklungen aufgegriffen werden.
Die Aufgabenstellung für das Planungsbüro beinhaltet drei Themenstellungen: Grundlagenermittlung, eine städtebauliche Gestaltungsplanung und eine verkehrliche Planung.
Schwerpunkte sollen dabei bilden: der Bereich gegenüber der Kirche (insbesondere etwaige Neuplanungen für eine Nahversorgung im Bereich zwischen Stommelner Straße und Knechtstedener Straße und daraus resultierende neue Verkehrsflüsse), der Dorfplatz und der Bereich rund um die Horionschule. Die Planungen sollen sich an den Kriterien Sicherheit, Aufenthaltsqualität und Klimawandelanpassung orientieren.
Die CDU hat sich für diese Vorgehensweise eingesetzt, weil sie die Notwendigkeit einer Überarbeitung und Aktualisierung der damaligen Planungen sowie weiterer Diskussionen gemeinsam mit den Sinnersdorfer Bürgerinnen und Bürgern sieht. Bei der Überprüfung der Planungen müssen neben den oben beschriebenen Faktoren insbesondere Aspekte der Sicherheit der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer Priorität haben. In besonderer Weise gilt dies mit Blick auf die Horionschule für den Schulverkehr. Dabei kann auch auf die Erfahrungen beim Umbau des Kirchenvorplatzes zurückgegriffen werden; zuerst wurde die Neugestaltung, die damals mit einer Verengung der Roggendorfer Straße einherging, von Teilen der Bevölkerung durchaus kritisch gesehen. Heute ist der Platz als attraktiver Bestandteil der Sinnersdorfer Ortsmitte mit einer ansprechenden Aufenthaltsqualität anerkannt.
Die CDU setzt sich dafür ein, dass die offenen Fragen nun angegangen werden und das Projekt Sinnersdorfer Ortsmitte fortentwickelt wird. Sobald alle Informationen und Neuplanungen vorliegen, werden wir uns dafür stark machen, dass eine weitere Einwohnerversammlung zur Information und Beteiligung der Sinnersdorfer Bürgerinnen und Bürger stattfindet.