Festakt zum Tag der Deutschen Einheit in der Abtei Brauweiler
12. Oktober 2019
„Das tritt… nach meiner Kenntnis ist das sofort. Unverzüglich…“
Mit diesen geschichtsträchtigen Worten des Günter Schabowski eröffnete Frank Boss, MdL, seine Festrede am 3. Oktober im Kaisersaal der Abtei Brauweiler. Seit 29 Jahren laden die CDU Ortsverbände Brauweiler und Pulheim zum Tag der Deutschen Einheit zu einer Gedenkstunde in die Abtei ein. Auch in diesem Jahr, 30 Jahre nach der Öffnung der Mauer und 29 Jahre nach der Wiedervereinigung unseres Vaterlandes, waren viele Bürgerinnen und Bürger der Einladung gefolgt.
Frank Boss begann seine Rede mit der Bemerkung: „Dieser berühmte Satz von Günter Schabowski sollte – wie wir heute wissen – das Ende der damaligen DDR einläuten. Was während der Pressekonferenz fast wie ein Slapstick wirkte – hatte nicht nur Auswirkung auf die zukünftige Geschichte unseres Landes, sondern auf ganz Europa."
Für 16 Millionen DDR-Bürger sollte sich noch in der Nacht das komplette Leben ändern. Das ist nun 30 Jahre her. Im kommenden Jahr jährt sich dann zum 30sten Male die Deutsche Einheit.
Das Jahr 2019 ist - ein Jahr -historischer Wegmarken. Wir haben uns am 1. September dieses Jahres an den Beginn des Zweiten Weltkrieges vor 80 Jahren erinnert. Wir haben am 23. Mai 70 Jahre Grundgesetz und 70 Jahre Bundesrepublik Deutschland gefeiert. Und wir werden in wenigen Wochen, am 9. November, 30 Jahre Mauerfall feiern. Gemessen an der Historie dieser Räumlichkeiten hier in der Abtei, mag das ein Wimpernschlag sein - aber einer mit großen Auswirkungen auf unsere deutsch-deutsche Geschichte.
Wie geht es Ihnen, wenn Sie auf diesen jüngsten Teil unserer Geschichte zurückblicken? Wissen Sie noch, wo Sie am Tag des Mauerfalls waren? Was Sie getan haben?
Wie wir wissen, waren manche Leute zu dem Zeitpunkt in der Sauna oder saßen einfach nur ungläubig vor dem Fernseher. So wie ich.
Aber zig Tausende waren in Ostdeutschland unterwegs. Sie konnten es kaum fassen, dass sie nun endlich ohne weiteres in die Freiheit ausreisen konnten. Dass sie ihre Familien wiedersehen. Sie endlich wieder vereint sind.
Ich sehe die damaligen Bilder noch vor mir. Menschen weinten, lachten und lagen sich in den Armen. Die Berliner Mauer wurde symbolisch für alle Grenzen im Land erklommen und mit Hämmern, Meißeln oder was auch immer gerade zur Hand war zerstört. Diesen Mauerspechten war es wichtig, dass Nichts mehr an die Teilung erinnern sollte.
Heute wissen wir, dass - mit entsprechendem Abstand - eben doch an diese Zeit erinnert werden sollte.
Den kompletten Festvortrag finden Sie hier zum Herunterladen.