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Christina Schulze Föcking zu Gast bei der Frauenunion im Rhein-Erft-Kreis

24. Mai 2023

In der letzten Woche berichtete Christina Schulze Föcking im Haus der Dorfgemeinschaft in Wesseling-Berzdorf über ihre Arbeit für den Kinderschutz im nordrhein-westfälischen Landtag. Eingeladen hatte die stellvertretende Vorsitzende der Frauen Union im Rhein-Erft-Kreis, Elisabeth Gendziorra, im Rahmen einer Vorstandssitzung über das Thema Kinderschutz und darüber, was vor Ort noch getan werden kann und sollte.

Für ein bis zwei Kinder in jeder Schulklasse ist allein sexualisierte Gewalt Realität. Kinder, die körperliche oder seelische Gewalt erfahren haben oder vernachlässigt werden, kommen hier noch dazu. Bis ein Kind Gehör findet, muss es sich im Schnitt sieben bis acht Mal an einen Erwachsenen wenden. Umso wichtiger ist es, dass die Abgeordnete von einigen großen Erfolgen berichten konnte: Nordrhein-Westfalen hat inzwischen das stärkste Kinderschutzgesetz in Deutschland. Das ist ein sehr wichtiger Schritt, wie Schulze Föcking erklärt, denn "das Kindeswohl hat somit einen höheren Stellenwert erhalten".

Das Kinderschutzgesetz bietet eine starke landesrechtliche Basis für den Kinderschutz und beinhaltet ein umfangreiches Maßnahmenpaket: Unter anderem soll durch fachliche Mindeststandards in den Jugendämtern eine hohe Qualität gewährleistet werden. Sie sollen mit den neuen Anforderungen nicht allein gelassen werden: Zur Unterstützung und Beratung der Jugendämter bei der Kinderschutzpraxis wird eine spezielle Stelle eingerichtet. Zudem werden vor Ort in allen Jugendamtsbezirken interdisziplinäre Netzwerke zum Kinderschutz aufgebaut und mit Netzwerkkoordinatoren ausgestattet. Hier sollen sich die Fachkräfte aus allen Professionen austauschen, sich unterstützen und Wissen teilen. Gleichzeitig werden Leitlinien für Kinderschutzkonzepte in Einrichtungen und Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe etabliert. „Insgesamt investieren wir 85,3 Millionen Euro in diesem Jahr und dann 85,8 Millionen Euro jährlich ab 2024 in unsere Kleinsten“, so Christina Schulze Föcking.

"Um unsere Kinder zu schützen, braucht es eine gut ausgestattete Polizei. Ich bin unserem Innenminister Herbert Reul sehr dankbar, dass er dafür in den letzten Jahren gesorgt hat und dranbleibt", so Christina Schulze Föcking weiter. „Wichtig ist mir persönlich, dass die vielen engagierten Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten das passende Werkzeug bekommen, um Täter online zu identifizieren und fassen zu können. Das geht nur mit Identifikationsdaten – wie beim Auto-Kennzeichen auf der Straße nur fürs Netz. Das braucht es, um Kinder aus der Hölle der Gewalt zu befreien.“

Eine weitere wichtige Initiative war es, im Falle eines Verdachts auf Kindeswohlgefährdung die rechtssichere Kommunikation zwischen Ärzten zu ermöglichen. Durch die Möglichkeit des sogenannten Interkollegialen Ärzteaustauschs dürfen Ärzte in NRW ohne das Einverständnis der Eltern sich mit anderen behandelnden Ärzten austauschen. Zusammen mit einem eigens für die Konsultation von Ärzten eingerichteten Kompetenzzentrum stärkt dies den Kinderschutz im Gesundheitswesen.

Für Elisabeth Gendziorra war es besonders wichtig: "Es kommt auf uns an. Die Gesetze und Rahmenbedingungen, die Frau Schulze Föcking MdL mit ihren Kolleginnen und Kollegen auf Landesebene schafft, sind wichtig. Wir hier vor Ort müssen aber auch unsere Hausaufgaben machen, den Blick schärfen und die Netzwerke zum Schutz unserer Kinder stärken."

Wer Hinweise auf möglichen sexuellen Missbrauch von Kindern oder Jugendlichen hat, kann in Nordrhein-Westfalen nicht nur die 110, sondern auch das Hinweistelefon anrufen. An die Nummer 0800 0 431 431 können sich Bürgerinnen und Bürger wenden, wenn sie der Polizei niedrigschwellig Beobachtungen melden wollen, die auf sexuellen Missbrauch oder Kinderpornografie hindeuten könnten. Mit dem Hinweistelefon hat das nordrhein-westfälische Innenministerium eine zusätzliche zentrale Ansprechstelle ergänzend zu den Notrufnummern geschaffen.
 

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